Buschenschank und Hofschank in Südtirol
Tradition wird in Südtirol ja bekanntlich großgeschrieben. Die bäuerliche Küche wird in nahezu jedem Restaurant und Hotel angeboten. Doch so wirklich lecker schmecken die Gerichte mit Geschichte doch nur direkt am Hof. Der Buschenschank oder auch der Hofschank hat in Südtirol eine lange Geschichte. Seit eh und je öffnen besonders in der Törggelezeit viele Buschenschänke ihre Pforten. Dann werden Schmankerln aus Großmutters Küche ganz traditionell zubereitet und allen einkehrenden Gästen angeboten. Am Hof- und Buschenschank wird hauptsächlich alles, was von Feld und Hof kommt, serviert. Vom naturtrüben Apfelsaft bis hin zum Ziegenfrischkäse, über das ganze Jahr verteilt gibt es unzählige Köstlichkeiten, die jeder mal probiert haben sollte.
An der Ofenbank in der urigen Stube lässt es sich auch an kalten Winter- oder kühleren Herbsttagen gut aushalten. Jeder, der zur Familie gehört, darf und muss meist auch am Hof mithelfen. Im typischen Buschenschank und auch im Hofschank darf eigentlich niemand, der nicht zur Familie oder Schwägerschaft gehört, arbeiten. Außerdem dürfen nur hof- oder feldeigene Produkte serviert werden. Lediglich in den Hofschänken dürfen Weine und Destillate aus ganz Südtirol ausgegeben werden, da ein Hofschank nicht im unmittelbaren Weinbaugebiet liegt.
Damit auch zum eigentlichen Unterschied zwischen Hofschank und Buschenschank. Der feine aber doch vorhandene Unterschied zwischen den beiden liegt lediglich in der Umgebung. Befindet sich der Schankbetrieb in einem der Weinbaugebiete in Südtirol, so darf er den Begriff Buschenschank verwenden. Außerhalb dieser Zone gelegene Höfe müssen den Begriff Hofschank verwenden.
Egal ob Hof- oder Buschenschank, die Gemeinsamkeit dieser beiden Schankbetriebe macht Südtirol als Gastland eigentlich aus. Die Tradition und das lecker Essen, die Gemütlichkeit und die Lebensfreude kommen in den Südtiroler Betrieben sicherlich mit dem Teller auf dem Tisch.