Was ist Törggelen?
Der Brauch des Südtiroler Törggelen ist ein Jahrhunderte alter Brauch, der vor allem in den Weinbaugebieten im ganzen Land von den Einheimischen oder auch von Gästen aus aller Welt gelebt und geliebt wird. Typische Zonen für das Törggelen sind vor allem das Eisacktal, das Meraner Land und das Gebiet rund um Bozen. Auch an der Südtiroler Weinstraße ist das Törggelen sehr beleibt.
An kühleren Herbsttagen wird gerne abends in den
Hof- und Buschenschänken im Land eingekehrt, und dabei werden traditionelle Köstlichkeiten genossen. Das gesellige Beisammensein und das bodenständige Essen stehen dabei im Vordergrund. Begleitet von einer Törggelewanderung, werden anschließend der neue Wein und typische Produkte aus der Landwirtschaft, wie Trauben und Kastanien, verköstigt. Dabei dürfen auf keinen Fall die typische alpenländische Musik und die sättigenden Gerichte aus der Südtiroler Traditionsküche fehlen.
Zu den traditionellen Speisen zählen vor allem Schlutzkrapfen,
Knödel und die Schlachtplatte. Letztere besteht aus Hauswurst, Surfleisch, Rippchen, Sauerkraut, Kartoffeln und häufig auch aus Blattln (in Öl gebackene Teigfladen, die mit Sauerkraut gefüllt werden).
Der „neue“ Wein (auch Suser genannt) ist einer der Hauptgründe, warum diese Tradition Erzählungen nach wahrscheinlich entstanden ist. Der erste Wein, der im Herbst gegärt hat, muss verkostet werden. Dazu wurden bereits vor vielen Jahrhunderten die Nachbarn eingeladen – und eine Sause bis in die Abendstunden folgte. Das Wort Törggelen kommt vom Begriff „Torggel“, ein Weinfass, das sich in jedem Keller befand und in dem der Wein des aktuellen Jahres aufbewahrt wurde. Auch das ist einer der Gründe, warum es den Brauch des Törggelen eigentlich nur in den Weinbaugebieten in Südtirol gibt.